über der welt

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

irgendwann wagt man den aufstieg. und es geht immer höher. affen kreuzen deinen weg und irgendwann ist man oben. die wolken unter dir. nachts deckst du dich mit 5 decken zu und frierst. du ziehst alles an, was du besitzt.
und es ist der schönste sonnenaufgang, während du sitzt und die wolken sich noch nicht einig sind, ob sie gehen oder kommen sollen.

eimer

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

die feiertage sind vorbei. an weihnachten beherbergten wir vier welpen in unserer wohnung, weil ihr zuhause vor lauter regen davonschwamm. es gab den ersten wein nach 4 monaten entzug.
morgen früh um halb 5 vermischen sich zwei welten. der werte herr freund – hier muss ich ihn als verlobten ausgeben – kommt, samt katha. wehe ihnen gefällt meine neue welt nicht!

ps: so sieht ein klo in kanyakumari aus. um uns dieses grandiose zimmer leisten zu können, schliefen wir zu dritt im doppelbett.

ashram

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

an dieser stelle ein dank an all die ashrams, in denen ich eine weile verbrachte und noch verbringen werde. in euch lernte ich die verrücktesten leute kennen, kleidete mich weiß und aß vom boden (unteres bild: speisesaal). durch euch gelangte ich zu meinen verwegendsten magenkrankheiten und lernte die hohe kunst der meditation.
in euren fittichen lebte ich sehr günstig und spartanisch. ich musste feststellen, dass all das, was deutsche sofort als “sekte” bezeichnen, hier in indien mit offenen armen begrüßt wird.

danke liebe ashrams, dass ihr mich aufnahmt und so gut lehrtet.

 

 

weihnacht

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So langsam kommen die Inder in Weihnachtsstimmung:
Die Plastikweihnachtsbäume werden aufgestellt, alkoholfreier Glühwein wird verteilt und der Busfahrer hupt die gesamte Fahrt über den Rhythmus von Jingle Bells, während die Fahrgäste freudig mitwippen.

reise reise

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Reisetage sind wunderbar. Man steht in der Früh auf. Weiß, man wird am Abend woanders sein. Man bibbert. Wird der Zug fahren? Hat der Bus Verspätung? Wie komme ich jetzt zum Bahnhof? Wo ist der überhaupt?
Und noch während man denkt, sitzt man im Bus und schaut aus dem Fenster. Die durchschnittliche Busfahrt in Indien dauert fünf Stunden. Man hoppelt über Wüstenstraßen, die eigentlich nur plattgefahrener Lehm sind. Wenn man sich hinten hinsetzt, springt man bei so mancher Unebenheit einen halben Meter hoch in die Luft.
Als Nächstes steige ich in den Zug. Ich kaufte ein General Ticket. Diese Tickets werden in unbegrenzter Anzahl verkauft und sind am billigsten. Dementsprechend überfüllt ist das General-Abteil. Der Zug fährt schon. Ich renne nebenher und springe noch schnell auf. Die Türen der indischen Züge stehen immer offen, einladend. Ich quetsche mich zwischen die stehenden, sitzenden, liegenden Inder. Die gestapelten Kinder und Taschen. Es riecht nach Urin und in Fett ausgebratenem Essen, das sehr gut schmeckt. Ich klettere nach oben in eine Gepäckablage. Dort habe ich etwas Platz.
Und während ich den verschiedensten indischen Liedern aus mich umgebenden Handylautsprechern lausche, vergehen die Stunden und ich erreiche mein Ziel.

osten

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Osten Indiens fährt man viel Nachtzug. Und Rad. Da kann es schonmal vorkommen, dass man in Auroville auf einen Inder trifft, der dann 15 Kilometer mit dem Motorrad langsam neben dir herfährt. Gute Gespräche entstehen. Und am Ende zeigt er dir den Strand. Was da so raucht in den Häusern, seien die Leichen.

steine gegen das fenster

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um 4:30 Uhr letzte Nacht wachten Jani und Mitbewohnerin davon auf, dass ein Inder begonnen hatte, von der Straße aus Steine durch ihre Fenster im zweiten Stock zu schmeißen. Seine Rufe verstanden die zwei Mädchen nicht. Sie schlossen die Fenster und waren froh, dass diese aus Plexiglas waren. Sie gingen wieder schlafen.

tropenkrank

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

man sollte mich jetzt besser nicht anschaun.
das tropische fieber zerfledderte mich. eines nachts stellte ich fest, dass es heißer war als sonst. dann stellte ich fest, dass ich knapp 40 grad fieber hatte. einher damit gingen schmerzen im kopf, die sich langsam durch die wirbelsäule durch das gesamte gerippe ausbreiteten. meine haut hatte bald keine lust mehr auf die hitze. meine arme juckten grausig. mein oberkörper bekam rote pusteln. sowohl diese als auch die haut an meinen händen begann sich im laufe des nachmittags abzupellen. heute krankenhaus. massig tabletten und eine kokosnuss.
meine erste tropenkrankheit.

knöcheltief

jetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und eines tages kam mal wieder der bus nicht und wir entschieden uns für einen anderen bus. und wir wateten knöcheltief durch die fluten. sprangen pitschnass durch unser wochenende und spielten ‘nicht den boden berühren’. gerade noch lachten wir über das unwetter, als auch schon die vermieterin klingelte. der hund werfe. aus einem kleinen welpen wurden im laufe des vormittags fünf. und ich lag mit fieber daneben.